Zoll-Razzia „Calypso“ — das müssen Logistik- und Zollunternehmen jetzt wissen und so schützen Sie sich rechtlich

Die grenzüberschreitende Ermittlung „Calypso“ hat gezeigt, wie schnell ganze Lieferketten ins Visier europäischer Strafverfolger geraten können: Tausende Container wurden sichergestellt, mehrere Beschuldigte genannt — und für betroffene Logistik-, Import- und Versandfirmen drohen hohe straf- und ordnungsrechtliche Risiken sowie massive wirtschaftliche Folgen. Wer frühzeitig richtig reagiert, kann existenzielle Schäden begrenzen.

Im Folgenden erkläre ich, was passiert ist, welche Gefahren für Unternehmen bestehen und welche konkreten Schritte wir als auf Zoll- und Logistikstrafrecht spezialisierte Verteidiger für Sie übernehmen können.

Autor: RA René Scheier

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Was ist passiert? Kompakter Überblick über die Fakten


Die Europäische Staatsanwaltschaft (EPPO) und nationale Behörden führten eine koordinierte Operation gegen organisierte Netzwerke durch, die angeblich Waren aus China in großem Umfang mit gefälschten oder manipulierten Zoll-/Ursprungsangaben in die EU einführten. Im Rahmen der Ermittlungen wurden—nach offiziellen Angaben—über 2.400 Container beschlagnahmt; die ermittelten Schäden an Steuern/Mehrwertsteuer und Zöllen werden in der Berichterstattung auf ca. 800 Millionen Euro beziffert.

Die Berichterstattung aus Wirtschaftspublikationen zeigt: Betroffen waren insbesondere E-Bikes, Textilien und Schuhe, also gängige Warengruppen, bei denen Falschdeklaration und Umgehung von Abgaben häufig vorkommen. Auch deutsche und europäische Medien berichten ausführlich über Umfang und Folgen der Razzia.

Warum ist die Razzia für Ihr Unternehmen relevant?

 1. Massive Betriebsstörungen:
Wenn Container sichergestellt werden, stehen Lieferungen, Umschlag und Zahlungsflüsse still — langer Lagerstau, Vertragsstrafen gegenüber Kunden und Lieferanten sowie Lagerkosten drohen.

2. Strafrechtliche Risiken für Entscheider:
Die Ermittlungen richten sich nicht nur gegen Schmuggler. In Einzelfällen wurden auch Mitarbeiter und Zollbeamte benannt. Unternehmensverantwortliche können wegen Steuer-, Zoll- oder Betrugsdelikten in den Fokus geraten.

3. Bußgelder und Nachforderungen:
Zoll- und Steuerbehörden können hinterzogene Abgaben sowie Säumniszuschläge und Bußgelder nachfordern. Bei hohen Summen besteht sogar Insolvenzgefahr!

4. Reputations- und Vertragsrisiken:
Händler und Plattformen können bei flächendeckenden Razzien schnell als unsichere Partner angesehen werden. Verloren gegangenes Vertrauen kann sich unmittelbar auf Absatz und Finanzierung auswirken.

Häufige Fehlannahmen und warum sie gefährlich sind

 „Wir haben ja nur als Spediteur gehandelt, das sind Probleme des Importeurs.“
Das stimmt nicht immer: Sind sie an der Abwicklung beteiligt oder haben Kenntnis von unwahrscheinlichen Warenwerten, Markierungen oder haben sie einfache einfacher Prüfpflichten unterlassen, können auch Dienstleister haften.


 „Kleine Abweichungen sind doch nur Ordnungswidrigkeiten.“
In großen Netzwerken können systematische Falschdeklarationen als banden- und gewerbsmäßiges Vorgehen bewertet werden — und ein Strafverfahren zur Folge haben.

Sofortmaßnahmen — die Checkliste für betroffene Firmen

Wenn Sie von einer Zoll-Razzia oder Ermittlungen betroffen sind (oder befürchten, betroffen zu werden), empfehle ich dringend folgende Schritte:

 1. Kontaktieren Sie sofort spezialisierten Straf- und Zollrecht-Beistand.
Wir prüfen Rechte, Handlungsspielräume und begleiten Kommunikation mit Behörden.

 2. Interne Beweisssicherung.
Sichern Sie Kopien von Frachtpapieren, Rechnungen, E-Mails, EDI-Logs und Ladelisten sein (bitte nicht löschen!). Dokumentationspflichten sind oft entscheidend.

 3. Interne Forensik:
Führen Sie gemeinsam mit Ihrem Rechtsbeistand eine kurzfristige, gerichtsfeste Analyse möglicher Unregelmäßigkeiten (Transaktionsketten, Zahlungsflüsse, Handelskunden) durch.

 4. Kooperationsstrategie mit Ermittlern:
Wägen Sie gut ab, wann Sie kooperieren und wann das Risiko von Selbstbelastung besteht. Hier empfehlen wir eine abgestimmte Verteidigungsstrategie.
 
5. Kommunikation:
Führen Sie die externe Kommunikation (Kunden, Banken, Presse) nur gesteuert und juristisch geprüft durch. Unreflektierte Stellungnahmen schaden häufig.

 6. Compliance-Sofortprogramm:
Überprüfen Sie Zolltarifierung, Lieferantendokumente und internen Kontrollmechanismen; ergreifen Sie kurzfristige Maßnahmen zur Vermeidung weiterer Risiken.

So können wir Sie unterstützen

Als auf Zoll- und Logistikstrafrecht spezialisierte Rechtsverteidiger bieten wir ein abgestuftes Paket:

  • Notfallvertretung bei Razzien und Beschlagnahmen: Sofortige Anfahrt, Darstellung gegenüber Staatsanwaltschaft und Zoll, Sicherung von Rechten Ihrer Mitarbeiter.
  • Forensische Dokumentenprüfung: Prüfung von Handels-, Versand- und Zollunterlagen auf Angriffsflächen.
  • Verteidigung in Ermittlungs- und Gerichtsverfahren: Strafverteidigung, Bußgeldabwehr, Berufungen, Verhandlungen mit Steuer- und Zollbehörden.
  • Präventive Compliance-Checks & Schulungen: Risikoanalyse Ihrer Supply-Chain, Schulung Ihrer Zoll- und Logistik-Teams und Implementierung von Kontrollmechanismen (z. B. Lieferanten-Due-Diligence, Wareneingangsprüfungen).
  • Verhandlung von wirtschaftlichen Lösungen: Schadensbegrenzung durch Vergleichsverhandlungen, Selbstanzeigen und Abstimmung mit Finanzbehörden.

Unsere Verteidigungsstrategien sind praxisorientiert:
Wir verbinden juristische Erfahrung mit logistischem Verständnis — entscheidend, wenn es um komplexe Lieferketten und technische Dokumente geht.

Ein kurzes Beispiel aus unserer Praxis

Ein mittelständischer Importeur geriet in Folge unklarer Handelsdokumente in eine Zollprüfung: Durch frühzeitige Beistand konnten wir
(1) gerichtlich gegen überzogene Sicherstellungsverfügungen vorgehen,
(2) fehlende Nachweise gezielt rekonstruieren und
(3) eine strafrechtliche Einleitung abwenden — statt Insolvenz kam es zu einer vergleichsweisen moderaten Nachforderung und Anpassung interner Prüfprozesse.

Das Ergebnis: Betrieb erhalten, Risiko deutlich reduziert.

Ihr nächster Schritt: Vereinbaren Sie ein kostenfreies Erstgespräch

Wenn Sie in der Logistik- oder Zollbranche arbeiten und sich durch die Calypso-Ermittlungen betroffen fühlen oder einfach prüfen möchten, wie sicher Ihre Prozesse sind, biete ich, Rechtsanwalt René Scheier, Ihnen ein kostenfreies Erstgespräch (30 Min.) an. Wir besprechen Ihre Situation vertraulich, prüfen kurzfristig Risiken und skizzieren mögliche Handlungsoptionen.

Schicken Sie mir eine Anfrage über unser Kontaktformular oder rufen Sie mich einfach an: +49 2302 20 50 20 

Ein Mann in dunklem Anzug sitzt auf einer Treppe und lächelt freundlich.

Vielen Dank für Ihre Anfrage. Sie werden umgehend kontaktiert.